Die Geschichte unserer Feuerwehr

Wechselvolle und stürmische Zeiten sind vergangen, seit am 26. Oktober 1902 sechs Bucher Männer zusammenkamen und die Feuerwehr Buch gründeten.

 

Die Anfänge

In einem Schreiben des Bayerischen LandesFeuerwehr-Ausschusses vom 22. Dezember 1902 heißt es:
 
"Der Gründungstag der Feuerwehr ist, den im Anmeldebogen enthaltenen und durch Unterschriften bestätigten Angaben entsprechend, auf Sonntag, den 26. Oktober 1902 in unseren Büchern eingetragen worden und gilt für alle Zeiten als feststehend.".
 
Und bereits damals war das Gasthaus "Weißes Roß" der Familie Müller das Vereinslokal der Bucher Feuerwehr.
 
Die Namen der ersten Mitglieder sind uns aus dem noch immer vorliegenden Protokollbuch von 1902 wie folgt überliefert:
Johann Schäfer (Bürgermeister)
Peter Bär
Balthasar Roth
Johann von der Saal
Peter Mattick
Joseph Steinmaier

Bürgermeister Johann Schäfer war zugleich auch der erste Vorstand der Feuerwehr (von 1902-1904), der erste Kommandant war Peter Bär (1902 - 1924).


Wie schwierig die Anfänge für diese Männer gewesen sind, mag man daran erkennen, dass die ersten Feuerwehrjacken zum Preise von 8 Mark 75 nur auf Raten gekauft werden konnten bei einer 4,5 %-igen Verzinsung. Der erste Mitgliedsbeitrag betrug 20 Pfennige im Vierteljahr. Die Ausrüstung der Wehr bestand im Anfangsstadium aus einer Handdruckspritze.

Wie schwierig die Anfänge für diese Männer gewesen sind, mag man daran erkennen, dass die ersten Feuerwehrjacken zum Preise von 8 Mark 75 nur auf Raten gekauft werden konnten bei einer 4,5 %-igen Verzinsung. Der erste Mitgliedsbeitrag betrug 20 Pfennige im Vierteljahr. Die Ausrüstung der Wehr bestand im Anfangsstadium aus einer Handdruckspritze.

 

Die erste Einsätze, die ersten Verletzungen

Bereits im Jahr 1903 musste bei einem Großbrand in Gremsdorf Hilfe geleistet werden. Bei diesem Einsatz zog sich der Steiger Nikolaus Langgut - wie überliefert ist - eine schwerwiegende Verletzung zu. Aus dem Jahr 1910 ist ein Mitgliederstand von 39 bekannt. Auch im Jahr 1911 hatte man bei einem Einsatz einen Verletzten zu beklagen: der Adjutant Josef Steinmaier verletzte sich an der Hand. Von der Landesunterstützungskasse erhielt er deswegen eine Entschädigung von 14 Mark. Im Jahr 1913 wurde die Freiwillige Feuerwehr Buch erstmals vom Bezirks-Vertreter Amtmann aus Höchstadt inspiziert. Diese Inspektion fiel zur vollsten Zufriedenheit aus. 1914, vor Beginn des ersten Weltkriegs, belief sich der Kassenbestand auf 50,08 DM.

 

Der erste Weltkrieg und seine Folgen

Kurz nach Beginn des ersten Weltkriegs musste die Feuerwehr, wie überall, für vier Jahre eine Zwangsruhepause einlegen. Als man 1919 nach Kriegsende die Feuerwehrarbeit wieder aufnahm, stellte man fest, dass die Kasse leer war. Deshalb beschloss man, einen monatlichen Beitrag von 10 Pfennigen zu erheben. Außerdem hatte jedes Mitglied eine einmalige Zahlung von 50 Pfennig zu leisten.

Ab 1. Januar 1941 wurde die neu erbaute Rahmstelle als Spritzenhaus verwendet. Die Rahmstelle (auch: das Spritzenhaus) befand sich am Rande des Kapellengartens gegenüber dem heutigen Feuerwehrhaus. Es wurde 1968 nach Vollendung des heutigen Hauses abgerissen. Zu dieser Rahmstelle wurde von den Bucher Kleinbauern die Milch gebracht und dort zentrifugiert. Der Rahm wurde zur Weiterverarbeitung abgeholt, die Magermilch konnten die Bauern wieder mit nach Hause nehmen.

 

Auch nach dem zweiten Weltkrieg musste es weitergehen...

Am 7.12.1946 konnte die Feuerwehr über einen Kassenbestand von 4,46 Reichsmark (RM) verfügen. Der neue Mitgliedsbeitrag wurde auf 1 RM festgesetzt. Beitragsfrei waren alle Mitglieder in Gefangenschaft, alle vermissten Mitglieder sowie alle Mitglieder über 60 Jahre.

Großeinsatz mussten die Bucher Feuerwehrkameraden leisten, als es infolge Blitzschlages im September 1949 innerhalb von acht Tagen zu drei Bränden kam.

 

Der Fortschritt macht auch vor der Feuerwehr Buch nicht halt

Ebenfalls im Jahr 1949 wurde die Handdruckspritze abgelöst und durch ein Tragkraftspritze TS 8/8, Modell Bachert, ausgestattet mit einem DKW-Motor, ersetzt. 

Am 13. Juli 1952 feierte man das 50jährige Stiftungsfest. Während dieses Festes wurde das Kriegerdenkmal zu Ehren der gefallenen Bucher Soldaten während der beiden Weltkriege eingeweiht. Dieses Denkmal wurde vom letzten Gutsherrn Buchs, dem Freiherrn von Heuß-Blößt, gestiftet.

Im Jahre 1965 erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine neue Motorspritze vom Typ TS 8/8. Als Transportmittel diente ein Anhänger TSA 8, der von einem Traktor gezogen werden musste. Im Jahre 1966 wurde ein unterirdischer Löschwasserbehälter errichtet (Fassungsvermögen 85 cbm), der bis zur Fertigstellung der zentralen Wasserversorgung die Löschwasserversorgung in Buch sicherte. Dieser Löschteich wird bis auf den heutigen Tag aus der Quelle des Gemeindebrunnens gespeist.

Seit 1968 finden alle Geräte der Bucher Feuerwehr Platz im damals eingeweihten Feuerwehrhaus. Schon damals wurden alle Arbeiten in Eigenleistung geschafft. Die Jahre 1965-1968 waren - wie zu erkennen ist - geprägt von für Bucher Verhältnisse großen Investitionen für den Feuerschutz der Gemeinde.

Aufgrund der für unser kleines Dorf recht guten Ausstattung konnte die Ausbildung der Feuerwehrkameraden intensiviert werden. Unter der Leitung des damaligen Kommandanten Erhard Steinmaier wurden die ersten Leistungsabzeichen abgelegt.

 

75 Jahre FFW Buch

Einer der Höhepunkte der Vereinsgeschichte war sicherlich das 75-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1977. 

Wer erinnert sich nicht gern an dieses Fest zurück:
An den Festzug mit 74 Gruppen und Kapellen, bei dem Buch schier aus den Nähten platzte. An den Festkommers im Saale des Gasthauses Müller mit dem Schirmherrn MDL Franz Krug und dem unvergessenen Landrat Dr. Georg Dassler, der kurz nach unserem Fest ganz plötzlich verstorben ist. An den bunten Abend mit vielen namhaften Künstlern. An ein Dorf, dass ein bis dahin noch nie dagewesenes Fest veranstaltete.

Höhepunkt war aber sicher die Weihe der neuen Vereinsfahne, die seitdem bei jedem Fest die Bucher Feuerwehrkameraden begleitet.

 

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Schluss mit der Immobilität

Seit 1987 ist die Bucher Feuerwehr auch mobil. Da die Feuerwehr Gremsdorf ein neues Feuerwehrauto erhielt, wurde deren altes Auto frei für die FFW Buch. Bei uns hat es noch weitere 25 Jahre seinen Dienst verrichten dürfen.

 

Und schon sind die ersten 100 geschafft...

Im Jahre 2002 war es dann soweit: Die Freiwillige Feuerwehr Buch feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Dazu gab es bereits im April den Festkommers, ehe am letzten Mai-Wochenende dann so richtig die Sau rausgelassen wurde. Am Freitag hatten die "Nachtschwärmer" ihren Auftritt, am Samstag gab es den Festzeltbetrieb mit unseren Freunden der Blaskapelle Gremsdorf, ehe am Sonntag die Band Aischzeit dem Publikum einheizte. Daneben gab es an diesen Tage natürlich noch zahlreiche weitere Veranstaltungen für Jung & Alt, so dass man hier auf jeden Fall von einem rundum gelungenen Fest sprechen darf.

Ein ganz besonderes "Geschenk" gab es übrigens auch noch für die Feuerwehr Buch. Direkt zum Festkommers ein nagelnneues TSF von Mercedes im Wert von 70.000 €. 

 

Das Feuerwehrhaus ist zu klein - und alle packen mit an

Kurz darauf war auch die Erweiterung des Feuerwehrhauses notwendig geworden, da die Vorschriften Mindestgrößen für Fahrzeughalle, Tordurchfahrten und Sicherheitsabstände vorgaben, die von dem in den frühen 60er-Jahren gebauten Gerätehaus nicht erfüllt werden konnten. Am bestehenden Gerätehaus wurde das Dach abgenommen und die Fahrzeughalle abgerissen. Die Fahrzeughalle und ein Treppenhaus wurde neu angebaut. Das neue Dach hat nun eine fränkische Dachneigung, so dass das Dachgeschoss für einen Versammlungsraum mit Toiletten und Abstellraum genutzt werden kann. Die Räume im Erdgeschoss werden als Schulungsraum und Kommandantenzimmer genutzt. Ferner dient das Gerätehaus auch als Wahllokal. Die Vereinsmitglieder unterstützten die Baumaßnahme über zwei Jahre hinweg mit über 4.000 Stunden Eigenleistung.
Mehr dazu findest du hier: *klick*

 

Wenn sich eine Tür schließt...

Am 26. Oktober 1902 wurde im Gasthaus "Weißes Ross" die Feuerwehr gegründet und war seitdem die Heimat und erste Anlaufstelle aller aktiven und passiven Mitglieder. Doch nicht nur das. Immerhin wurde hier auch Jahr für Jahr die Kerwa Buchs gefeiert. Nach dem Tod von Erich Müller im Jahr 2002 hat seine Frau Gunda das Lokal zwar weiterhin betrieben, für die Kerwa stand es jedoch nicht mehr zur Verfügung.

"Was nun?", dachten sich wohl alle. War ein Dorf ohne Kirchweih doch einfach unvorstellbar. Das dachte sich auch die Feuerwehr und richtet seit 2003 das jährliche Highlight Buchs an und in ihrem Feuerwehrhaus aus. Hier helfen jedes Jahr alle zusammen und machen Buch mit seiner Kerwa zu dem was es ist: dem geilsten Dorf der ganzen Welt!

 

Das Vereinregister ruft

Corona hat auch vor dem Vereinsleben nicht halt gemacht und einiges durcheinander geworfen. Dadurch konnte man auch in unserem Feuerwehrverein nicht immer der Satzung Folge leisten ("Die ordentliche Mitgliederversammlung findet jährlich mindestens einmal statt."). Dementsprechend wurde die Satzung im Jahr 2023 komplett überarbeitet und eine eigene Beitragsordnung entworfen. Und wenn man schon dabei war, hat man sich entschlossen, die Freiwillige Feuerwehr Buch bei der Gelegenheit auch gleich ins Vereinsregister eintragen zu lassen um künftig als eingetragener Verein (e.V.) auftreten zu können. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden die o.g. Punkte am 29.10.2023 zur Abstimmung gebracht und auch einstimmig beschlossen. Seit dem 06.12.2023 ist unser Feuerwehrverein nun offiziell im Registergericht eingetragen.